Positionierung von CiviCRM
Gespeichert von Detlev Sieber am 8. Dezember 2014, 18:21
CiviCRM-Treffen am 27. November in Berlin: Hauptthema war die Positionierung von CiviCRM gegenüber anderen Anwendungslösungen für gemeinnützige Organisationen. Unser Programmierer Olaf Buddenhagen hat das Thema nach dem Treffen noch einmal aufgegriffen und einen Artikel auf der CiviCRM-DE Mailingliste geschrieben.
Anlass genug, hier einmal auf die Archivfunktion unserer Mailingliste hinzuweisen: Hier lassen sich alle alten Beiträge auf der Mailingliste aufrufen. Und hier geht es direkt zum sehr lesenswerten Beitrag von Olaf Buddenhagen!
Positionierung von CiviCRM
Hallo allerseits, Beim Treffen in Berlin diesen Donnerstag gab es diesmal nicht so viele Anwenderfragen; stattdessen haben wir uns mehr über CiviCRM allgemein unterhalten -- insbesondere über die Marktpositionierung, und wie wir diese verbessern können. Dabei wurde die Aussage kolportiert, dass die Fundraising-Box die größte Konkurrenz zu CiviCRM in Deutschland wäre... Nachdem ich etwas darüber nachgedacht habe, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich das nicht so sehe: Die Fundraising-Box ist für kleinere Organisationen interessant, die mit wenig Aufwand online Spenden sammeln wollen -- und ist damit eine mögliche Alternative zu klassischer Fundraising-Software, wenn eine solche Overkill wäre. CiviCRM hingegen konkurriert nur begrenzt mit reiner Fundraising-Software: Es ist eben ein CRM-System, das neben Fundraising auch viele andere (im Prinzip nahezu beliebige) Kontakt-bezogene Prozesse abbilden kann -- und bietet damit einen großen Mehrwert für jede Organisation, die mit Kontakten mehr als nur Fundraising macht. Das betrifft alle politische Organisationen, die breit angelegte Kampagnen fahren. Das betrifft alle Organisationen, die öfters Veranstaltungen organisieren. Das betrifft alle Vereine mit vielen ordentlichen Mitgliedern, von denen nicht nur Geld kommt, sondern deren Mitgliedsstatus verwaltet werden muss; die auf dem Laufenden gehalten werden möchten; und die zu Mitgliederversammlungen eingeladen werden. Das betrifft alle Organisationen, die politische Arbeit machen, und daher mit vielen politischen Kontakten zu tun haben. Das betrifft alle Organisationen, die Öffentlichkeitesarbeit machen, und daher Pressekontakte verwalten müssen. Das betrifft alle humanitären, ökologischen und anderen Organisationen, deren Wirken auf viele einzelne Personen oder Projekte abzielt, über deren Status man einen Überblick behalten muss. Für all diese Organisationen ist eine reine Fundraising-Lösung nur begrenzt nützlich, da sie dann neben dieser immer auch noch weitere Kontakt-Datenbanken pflegen müssten. CiviCRM ist daher in diesen Fällen nicht nur im Bereich Freier Software nahezu konkurrenzlos -- die einzige mir bekannte Alternative, die wohl einige der gleichen Funktionalitäten abdeckt, ist sopen -- sondern in vielen Fällen einfach die beste Lösung ohne Wenn und Aber; selbst wenn unfreie Lösungen auch in Betracht gezogen werden. (Was man natürlich nie sollte, da es immer kurzsichtig ist, sich von dem Schicksal und den Geschäftsentscheidungen eines proprietären Anbieters abhängig zu machen :-) ) -antrik-